„Mitternachtsmädchen“
ist der dritte Krimi um die Psychiaterin Nathalie Svensson und vermutlich der
einzige, den ich aus dieser Serie lesen werde. Sprachlich ist das Buch sehr
angenehm zu lesen, da ich in den skandinavischen Sprachen etwas bewandert bin,
hatte ich auch keine größeren Probleme mit den Begrifflichkeiten.
Viel
größere Probleme hatte ich aber damit, dass das Buch lang, langweilig und
langatmig ist. Hätte sich Jonas Moström auf 50 Prozent des Umfangs beschränkt,
hätte er einen flotten und sehr spannenden Thriller geschaffen. So ist es aber
ein aufgeblasenes, mit sinn- und nutzlosen Abschnitten künstlich in die Länge
gezogenes Buch, das mich praktisch zum Querlesen eingeladen hat.
Das
Hin- und Herspringen zwischen Gegenwart und der Vergangenheit des Täters ist
ein netter literarischer Kniff, vor allem, da er über die Psyche des Täters einiges
verrät, aber keinerlei Rückschlüsse auf seine Person zulässt.
Insgesamt
konnte ich außer dem Polizisten Johan nicht wirklich Sympathie für irgendeinen
der Charaktere aufbauen, eher im Gegenteil. Die Hauptfigur Nathalie fand ich
sogar eher unsympatisch. Nicht nur, weil sich ein Teil des Buchs ausschließlich
um sie als Person dreht (der Streit mit ihrem Ex ums Sorgerecht für die beiden
Kinder, der Tod ihres Vaters und das Ringen mit ihrer Mutter um Traueranzeige
und Beisetzung, und vor allem: IHRE Klamotten, die samt Hersteller und Passform
für einen Krimi in meinen Augen viel zu detailliert beschrieben sind). Ihr
Sexualleben da mal ganz außen vor.
Während
ich mit dem Begriff „Studentennationen“ keine Probleme hatte, störe ich mich an
holprigen Übersetzungen wie „Halbzeitstudium“ (vermutlich statt
Teilzeitstudium?) und dass der Kommissar dem hackenden Kollegen mit einem
„Point taken“ ins Wort fällt.
Mein
Fazit: zu lang, zu langweilig, zu plakativ und der Schluss dann ziemlich
hopplahopp, als wollte der Autor dann endlich abschließen.
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