Donnerstag, 3. Oktober 2019

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe - Michael Ende und Wieland Freund

Das Buch, das Michael Ende begonnen hat, aber nicht abschließen konnte (von ihm sind die Kapitel 1 bis 3), ist die Geschichte von einem, der auszog, ein Knappe zu werden und Gut und Böse unterscheiden zu lernen. Wieland Freund hat dem Buch die weiteren Kapitel hinzugefügt und entstanden ist eine Geschichte über Freundschaften, tieftraurige Könige, handfeste Prinzessinnen, Hinterhältigkeiten und die Frage, was man aus seinem Leben eigentlich machen sollte. Eine Geschichte voller Abenteuer in abenteuerlicher und fantastischer Umgebung, mit Drachen, Druden und Zauberern, Puppenspielern, einem sprechenden Papagei und es wird geflunkert, was das Zeug hält.

Ich kann mir die Geschichte ganz hervorragend als Vorlesebuch vorstellen. Allerdings könnten manche der neuen Wortschöpfungen des Autors ein bisschen zu kompliziert für kleinere Kinder sein, ebenso die manchmal sehr langen Sätze. Aber spätestens seit dem „Der satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch“ weiß man ja, worauf man sich bei Michael Ende einlässt.

Die Beschreibung der Charaktere ist sehr gelungen. Jeder hat seine Eigenheiten, die ihn sympathisch machen oder halt nicht. Einzig die Herangehensweise an die Depression von König Kilian dem Letzten war meiner Ansicht nach etwas plump (ein lustiges Puppenspiel als Heilmittel).

Die Geschichte an sich hat alles, was ein gelungenes Buch braucht. Lustiges, Nachdenkliches, Zauberhaftes und Skurriles und ganz vieles ist völlig anders, als es den ersten Anschein hatte. Nicht nur für Kinder eine Lese-Empfehlung, allerdings vielleicht nicht unbedingt für Kinder ab 6, sondern etwas ältere Kinder.

Weil das Buch leider ab und zu etwas langatmig und verworren wird, um wirklich richtig fesseln zu können, von ganzem Herzen 4 Punkte.

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