Donnerstag, 4. Juni 2020

Frau Honig und die Schule der Fantasie - Sabine Bohlmann

Endlich ist mit „Frau Honig und die Schule der Fantasie“ der dritte Teil der Frau-Honig-Reihe von Sabine Bohlmann erschienen! Und das Warten hat sich gelohnt, es war mir wieder eine ganz große Freude, das Buch zu lesen. Oder, man könnte sagen: es ging mir runter wie Honig.

Wer Frau Honig noch nicht kennt, kann sie sich vorstellen wie eine Mischung aus Nanny McPhee und Mary Poppins. Sie hat Zauberkräfte, Herz und Verstand, ist voller Fantasie und kann mit Tieren und dem Wind sprechen. Und natürlich auch mit Menschen.

Dieses Mal ist Frau Honig nicht als Kindermädchen unterwegs, sondern wird von der Schulleiterin der Birkenschule versehentlich für die Aushilfslehrerin gehalten. Also vertritt Frau Honig eine Woche lang eine erkrankte Lehrerin und die Kinder lernen alles: Mathe, Deutsch, Sport – und ganz viel fürs Leben.

Das Buch ist wie seine Vorgänger wunderschön geschrieben, sowohl die Worte, die die Autorin verwendet sind toll, als auch die Geschichte an sich und dazu die spärlichen aber aussagekräftigen Bilder. Die Sprache ist kindgerecht und manchmal ebenfalls voller Fantasie. So schafft sie neue Wörter wie „schulig“ und lässt ihre Schüler schöne Wörter für den Mitschüler sammeln, der kein Deutsch spricht.

Für fantasiebegabte Kinder ist das Buch sicher ein echtes Highlight, sei es zum Selberlesen oder zum Vorlesen. Mobbing oder Rassismus sind ebenso Thema wie die Schwächen des Bildungs- und Schulsystems. Miteinander, anderen helfen, Zusammenarbeit, Spaß und Fantasie sind im Zentrum von Frau Honigs Herangehensweise an Lernen und Wissen – und tatsächlich funktioniert es. Und trotz aller Fantasie und Träumereien von Schulen mit mehr Spaß und Freude vermittelt das Buch auch ein bisschen Wissen, wie beispielsweise über das Weltall (samt einer Eselsbrücke für die Reihenfolge der Planeten in unserem Sonnensystem) und ein bisschen Rechnen - alles schön lebensnah. Wie im echten Leben ist Leben ist gleich Lernen und man kann manches einfach so und nebenher lernen. Schön. Utopisch, aber schön.

Zielgruppe für das Buch sind Menschen zwischen 8 und 99 Jahren, also passe ich genau rein. Ich fand das Buch wie auch die anderen beiden Bände um Frau Honig sehr schön geschrieben, die Geschichte trifft sicher den Nerv vieler Kinder (und auch den der Eltern). Selbstverständlich bietet das Buch Gesprächsstoff, denn natürlich ist so eine Form des „Unterrichts“ nicht komplett umsetzbar. Aber so haben Eltern und Kinder noch über das Buch hinaus sicher sehr viel zu diskutieren, vor allem auch darüber, ob nun Mathe tatsächlich wichtiger ist, als Musik. Von mir eine klare Lese-Empfehlung und 5 Sterne.

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