Dienstag, 4. August 2020

Zeiten des Sturms - Nele Neuhaus

„Zeiten des Sturms“ heißt der dritte und letzte von Nele Neuhaus‘ Serie um Sheridan Grant. Und stürmisch geht es auch in diesem Buch weiter.

Nach viel Hin und Her in den ersten beiden Büchern (man kann das dritter aber problemlos einzeln lesen, alles Wichtige wird „wiedergekäut“) wähnt sich die inzwischen 21jährige Sheridan endlich am Ziel angekommen: sie hat mit Dr. Paul Sutton einen Mann gefunden, der sie aufrichtig liebt und sie heiraten möchte. Aber, wie schon im zweiten Teil, holt sie auch hier ihre Vergangenheit wieder ein und sie bricht abermals ihre Zelte ab. Um in Nebraska ihrer Familie nahe zu sein und eventuell doch noch ihren Traum, Sängerin zu werden, verwirklichen zu können.

Die Geschichte ist dicht und flott erzählt, die Autorin musste alle Ideen, die sie noch rund um Sheridan und ihre Familie hatte, in diesem Band unterbringen. Manchmal kommt es einem sehr konstruiert vor, sicher war es nicht einfach alle losen Enden und die verschiedenen Handlungsstränge zu einem stimmigen Ende zu verbinden. Sheridan hat sich zwar ein bisschen weiterentwickelt, ist aber immer noch fast so naiv wie im ersten Band, sowohl was ihre Liebesgeschichten, als auch was ihre Karriere als Sängerin betrifft. Einerseits ist sie eine starke junge Frau, andererseits braucht sie immer wieder Rat und Hilfe von anderen, um sich nicht in Dinge zu verstricken, die ihr nicht guttun. Sie findet gute und schlechte Freunde und erweist sich manchmal als eine undankbare, unreife, inzwischen aber über 20jährige, Göre. Freundschaften gehen in die Brüche, es wird geliebt und getrennt – also insgesamt wenig Neues.

In der Hauptsache sind die Charaktere alte Bekannte, sie zeigen sich nur manchmal von einer anderen, unerwarteten Seite. Die Zeitsprünge innerhalb der Geschichte sind manchmal ziemlich groß, was das Buch manchmal wie einen Par-Force-Ritt erscheinen lässt, manchmal wie ein „Abhaken von Ideen und Ereignissen“. Aber der Schluss ist stimmig. Für mich kam er überraschend und ein bisschen abrupt, aber es ist ein stimmiger Abschluss der Trilogie, meiner Meinung nach sollte es keinen vierten Teil geben. Jede weitere Zeile zu dieser Reihe wäre zu viel und vermutlich nur noch abgedroschene Wiederholung.

Sprachlich ist das Buch schlicht, einfach und flott zu lesen. Die Geschichte ist ebenso konstruiert und voller Klischees, mit Ereignissen zugepackt und ein ewiges Hin und Her wie in den anderen beiden Teilen. Aber wer die mochte, mag auch den dritten. Mir ging es auf jeden Fall so. Die Trilogie hat mich bestens unterhalten und mich drei Nächte lang wachgehalten. Im Vergleich zum zweiten Teil finde ich den dritten wieder stärker, dem ersten eher ebenbürtig. Die einzigen Längen für mich waren, wenn die vielen Ereignisse aus den Vorgänger-Bänden wieder aufgewärmt wurden, was aber natürlich wichtig ist, um das Buch auch unabhängig von den anderen lesen zu können. Von mir dafür also klare 4 Sterne.

 


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