Fesselnder Krimi mit beklemmender Atmosphäre
Keine gute Zeit, um in Bremen und umzu joggen zu gehen. Ein
Serienmörder treibt sein Unwesen. Seine Opfer: junge Frauen mit langen blonden
Haaren. Charakteristisch ist allerdings, dass er sich nicht an ihnen vergeht.
Und ausgerechnet jetzt haben die beiden ermittelnden
Polizeibeamten so viele persönliche Probleme, dass alles irgendwie zu kurz zu
kommen scheint.
Konstanze Schaffer und ihr Mann Adam stecken in einer tiefen
Ehekrise, unter der auch ihr pubertierender Sohn Marius leidet. Bei Nikolai
König und seiner Freundin, der Psychotherapeutin Finja Michaelis ist es sogar
noch schlimmer – nachdem er fremdgegangen ist, hat sie ihn vor die Tür gesetzt.
Und zwischen all den persönlichen Problemen müssen in Barbara Wendelkens
Thriller die Mord-Ermittlungen Platz finden. Und diesen Platz erkämpft sich die
Polizeiarbeit auf sehr rabiate Weise: Bea, die beste Freundin von Finja, wird
an ihrer eigenen Haustüre erstochen. Kurzzeitig gerät sogar Finja ins Visier
der Ermittler, vor allem in das des jungen Polizisten Florian („der Kleine“),
der sich unbedingt profilieren möchte.
Das Buch ist rasant geschrieben, vereint blutige Details
gekonnt mit psychologischer Rafinesse, Fake News, ist gut konzipiert und die
Autorin bedient sich einer alltagsnahen und flotten Schreibweise. Die
Geschichte ist in Kapitel unterteilt, die die Namen der jeweiligen Hauptpersonen
tragen. Zwar war mir nach gut zwei Dritteln ziemlich klar, wer hinter den
Morden steckt, aber trotzdem hat die Autorin es geschafft,
mich mit dem Schluss zu überraschen.
5 Sterne
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