Romy Fölcks Serie um die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn verfolge ich schon seit dem ersten Teil. Jetzt hat die Autorin mit „Düstergrab“ den sechsten Band der Reihe vorgelegt und, was soll ich sagen? Wieder ein Lesegenuss für mich. Die beiden parallel verlaufenden Fälle, in denen die Polizei ermittelt, haben es in sich, das Buch ist gut geschrieben, flott zu lesen und einfach nur gut. Was will man mehr?
Aber von vorn.
Frida Paulsen muss einen zwei Jahre älteren ehemaligen Schulkameraden zu Grabe tragen. Tags darauf wendet sich einer der Totengräber an sie, denn das frische Grab scheint geschändet worden zu sein. Eine erneute Graböffnung zeigt, dass er recht hat. Nicht nur wurde das Grab noch einmal aufgebuddelt und die Kränze und Blumen hinterher anders angeordnet, im Sarg liegt eine zweite Leiche. Die Untersuchungen ergeben schnell, dass es sich bei der toten jungen Frau um die seit vier Jahren vermisste Lilly handelt. Die damals Zwölfjährige war zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Sophie aus dem Haus ihrer Pflegeeltern verschwunden und danach hatte von den beiden jede Spur gefehlt. Während Frida noch über das weitere Vorgehen nachdenkt, wird vor ihren Augen auf ihren Partner Leonard Bootz geschossen. Zusammen mit ihrem Kollegen Bjarne Haverkorn, der ihrer Dienststelle von der Kieler „Cold Case Unit“ ausgeliehen wird, nimmt sie also die Ermittlungen in zwei Fällen auf. Aber die gestalten sich schwierig, denn Leo scheint etwas vor ihr zu verheimlichen. Und als er dann auch noch spurlos aus dem Krankenhaus verschwindet, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wo ist Leo? Und ist Sophie noch am Leben?
Das Buch ist, wie man es von der Autorin gewohnt ist, gut geschrieben und die Geschichte gekonnt konstruiert. Die Charaktere sind wie üblich detailliert gezeichnet und werden von Band zu Band weiterentwickelt. Neben Frida und Bjarne trifft man auch wieder ihre jeweiligen Partner Torben und Sonja, außerdem Bjarnes Tochter Henrikje und die beiden Boxtrainer Milan und Jo wieder, die alle mehr oder weniger zur Geschichte beitragen. Torben lebt vorübergehend in Bayern, wo er eine Bodyfarm aufbaut, Henrikje macht eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin und Jo bekommt neben ihrer Arbeit im Boxclub ausgerechnet von Leonard Bootz einen Auftrag, als Privatdetektivin tätig zu werden. Es ist also eine Menge los, aber auch das kennt man aus den anderen Büchern der Reihe. Natürlich kann man das Buch aber auch einzeln lesen, auch ohne „Vorkenntnisse“ hat man keine Verständnisprobleme, da Romy Fölck alles Wichtige noch einmal aufgreift.
Die beiden parallel zueinander verlaufenden Ermittlungen sind spannend beschrieben, der Spannungsbogen mit Ausnahme der Exkurse ins Privatleben konstant hoch und das Buch alles in allem sehr gut zu lesen. Möglicherweise konzentriert sich die Autorin bei den Protagonisten in diesem Teil ein bisschen zu sehr auf das Privatleben, aber da der „Ermittlungs-Teil“ nicht zu kurz kommt, fand ich die Geschichte dennoch ausgewogen erzählt. Der Schluss ist stimmig, kam für mich allerdings nicht wirklich überraschend, dafür aber überraschend schnell. Ich habe mich aber auf jeden Fall über das „Wiedersehen“ mit Frida, Bjarne und allen anderen aus den Vorgängerbänden liebgewonnenen Charakteren gefreut und kann das Buch jedem empfehlen, der atmosphärische Krimis mit sympathischen Ermittlern mag. Ich mag sie auf jeden Fall und vergebe fünf Sterne.
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