Donnerstag, 10. Mai 2018

Buchrezensionen

Was braucht es, um ein Verbrechen zu begehen?
Motivation Fähigkeit Gelegenheit.
Und eben das braucht es auch, um in diesem Blog eine neue Rubrik zu eröffnen.
Motivation? Oh ja, absolut! Seit ich stolzer Besitzer eines Ebook-Readers bin, lese ich wieder viel mehr als früher und bin unglaublich motiviert, die ganze Welt an meinen Gedanken zum Gelesenen teilhaben zu lassen.
Gelegenheit? Es ist unser Blog, was könnte eine bessere Gelegenheit bieten?
Fähigkeit? Naja, das muss der geneigte Leser beurteilen.
Aber hier ist sie: Sleepies Bücher-Ecke!




Früher war alles besser? Natürlich nicht. Aber auf die Bücher von Patricia Cornwell aus der Kay-Scarpetta-Reihe trifft das eindeutig zu. Anfangs schrieb Frau Cornwell wie eine besoffene Achterbahn. Auf ein gutes Buch folgte meistens ein wesentlich schlechteres und dann wieder ein gutes und so weiter und so fort.
Aber inzwischen sind sie meiner Meinung nach (und die teilen zahllose Rezensenten) alle einfach nur noch schlecht. Keines bekommt von mir das Prädikat lesenswert und deshalb ist auch keines eine eigene Rezension wert. Nicht "Ihr eigen Fleisch und Blut", "Paranoia" oder "Blendung". Bei allen hab ich mich wirklich durchgequält und bei jeder neuen Seite hatte ich gehofft, entweder Spannung zu finden oder Erleuchtung. Erleuchtung darüber, worum sich das Buch überhaupt dreht. Aber leider erfüllt die Autorin in dem Fall ihre Bringschuld nicht. Sie bleibt sowohl Spannung als auch die Aufklärung schuldig. Und langweilt ihren Leser mit seitenweise langatmigen Beschreibungen. In epischer Breite beschreibt sie beispielsweise das Anwesen ihrer Nichte Lucy, ihren Fuhrpark und natürlich auch den Hubschrauber. Ihre Nichte, ebenso wie ihr Ehemann Benton Wesley sind einfach nur super: super intelligent, super gut aussehend und super reich. Sie haben alles, können alles und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen - sie gehen dem Leser einfach nur auf die Nerven.

Und ich bleibe mit der quälenden Frage zurück: Was will mir der Künstler damit sagen? Und meine Erkenntnis ist: es ist Kunst UND kann weg.
Zum Glück waren die Bücher aus der Onleihe und konnten rückstandslos von meinem Reader entfernt werden. Die Bücher wären umgehend in einer Bücherbox gelanden, in denen man ihresgleichen übrigens sehr oft findet.


Eine ganz andere Kategorie ist dagegen das Buch "Der nächstferne Ort" von Hayley Long in der Übersetzung von Josefine Haubold.

Zwar verschwand auch dieses Buch rückstandslos von meinem Tolino - ich habe mir aber vorher schon die englische Taschenbuchausgabe gekauft. So sehr hat mich das Buch berührt und ich habe es wirklich bedauert, dass ich es zurück geben musste.

Ein schrecklicher Autounfall an seinem 13. Geburtstag und von einer Sekunde auf die andere ist im Leben von Griff Rhys Taylor nichts mehr, wie es einmal war. Er und sein um zwei Jahre älterer Bruder Dylan verlieren erst ihre Eltern und einige Zeit später (als britische Staatsbürger) ihr Bleiberecht in den USA. Und so versuchen sie bei ihren Verwandten in Wales mit sich, ihrer Trauer und dem Verlust klar zu kommen, Fuß zu fassen und einen neuen Platz im Leben zu finden.
Dylan tut sein Bestes, seinen jüngeren Bruder zu schützen und ihm dennoch langsam zurück ins Leben zu helfen. Durch die Musik der Beach Boys und die Gedichte des walisischen Dichters Dylan Thomas, mit dem ihn mehr verbindet, als nur der Name. 
Tatsächlich gelingt es den beiden auch ganz allmählich, ihren Platz wieder zu finden - jeder für sich und trotzdem irgendwie gemeinsam. 
Und so wie die beiden es sich in ihrem neuen Leben beginnen, gemütlich zu machen, macht es sich auch der Leser gemütlich. Mit dem Gefühl der Ruhe und Entspannung. Und dann kommt die große Überraschung, die die Autorin für den Leser bereithält. Und ihn - oder zumindest mich, in Tränen aufgelöst und mit dem dringenden Bedürfnis, das Buch direkt noch einmal zu lesen, zurücklässt. 
Für mich eine ganz klare Lese-Empfehlung und 5 große dicke 😃😃😃😃😃

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