Dienstag, 25. September 2018

Jenseits von Wut - Lucie Flebbe

Eigentlich ist "Jenseits von Wut" von Lucie Flebbe so viel mehr als ein Krimi. Es beschreibt den Weg von Edith Beelitz von der Absolventin der Polizeischule in die Ehe mit einem Mann, der sie unterdrückt, zur alleinerziehenden, anfangs sehr unsicheren Mord-Ermittlerin in Bochum. Zugute kommt Eddie die Personalnot bei der Polizei, somit bekommt sie direkt nach ihrer Flucht aus dem Ehe-Gefängnis einen Job bei der Mordkommission. Und sie wird direkt ins kalte Wasser geworfen, denn vor dem Job-Center wird eine erschlagene junge Frau aufgefunden.
Damit beginnt eine rasant geschriebene Geschichte mit vielen verschiedenen, teils überraschenden Charakteren, Verwicklungen und Wendungen, spannend bis zum Schluss. Geschrieben ist die Geschichte auf zwei Ebenen, einerseits aus der Sicht von Eddie, andererseits aus der Sicht eines „Zombie“, dessen Identität erst gegen Ende des Buchs enthüllt wird. „Zombie“ ist ein gekonnt beschriebener Unsympath mit extrem aggressive Gedankengänge.
Die Sprache ist einfach und handfest, spart nicht an Slang, Wortwitz und Lokalkolorit. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so sehr hat mich die Geschichte gefangen genommen, und dabei meine ich nicht nur die Aufklärung des Falls sondern auch die Wandlung in den Charakteren. Nicht nur Eddie mausert sich, sie bewirkt auch in ihrem neuen Umfeld viel Positives, so dass am Ende des Buches alle eine Veränderung durchlaufen haben.
2019 erscheint der 2. Teil der Trilogie, deren Auftakt „Jenseits von Wut“ darstellte und ich bin jetzt schon gespannt darauf. Denn mit „Jenseits von Wut“ hat die Autorin die Messlatte extrem hoch gelegt.

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