Chris Brennan ist der neue Lehrer für Politik und
Baseball-Assistenztrainer an einer amerikanischen High School. Oder etwa nicht?
Von der ersten Seite an weiß der Leser, dass mit diesem
angeblichen Lehrer etwas faul ist. Er interessiert sich nämlich extrem für eine
Handvoll seiner Schüler. Und es naht der Jahrestag eines Anschlags. Will er
Schüler für ein neues Attentat rekrutieren? Ist er anderweitig an den Jungs
interessiert?
Das Buch und ich waren anfangs keine Freunde. Es brauchte
eine Weile, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, vielleicht auch,
weil die Geschichte lange braucht, um in Fahrt zu kommen.
Dann fand ich sie allerdings ziemlich spannend, wobei der
überzogene Schluss mit dem typisch amerikanischen Helden-Gehabe mich dann
wieder auf den Boden der literarischen Tatsachen zurückholte.
Sprachlich ist die Geschichte einfach und flüssig, die
Charaktere sind sehr unterschiedlich und klar dargestellt und der aktuelle
Bezug ist durchaus immer wieder erschreckend. Tatsächlich ist in der Geschichte
auch nicht nur Chris Brennan ein Lügner – viele andere haben auch „Leichen im
Keller“ und mancher schöne Schein ist eben das: eine Fassade.
Schwierig fand ich da allerdings, dass die Schüler von
Lehrern und dem Trainer mit Nachnamen, untereinander aber mit Vornamen
angesprochen wurden und ich brauchte eine Weile, um auseinanderhalten zu
können, welcher Vor- zu welchem Nachnamen und welche Mutter zu welchem Schüler gehört.
Vieles an der Geschichte ist sehr plakativ. Da treffen
pubertäre Jungs aus unterschiedlichen Schichten aufeinander, der Kampf um ein
College-Stipendium trifft auf die Sorge um den neuen BMW, Oberschicht-Mutter aus
der Geschäftsführung trifft auf Angestellte, die im Dirndl kellnern muss,
um mit ihrem Sohn über die Runden zu
kommen - alles in allem fand ich es
etwas zu klischeehaft aber dennoch sehr unterhaltsam. 3
Sterne.
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