Es sollte ein ruhiger Heiliger Abend im Polizeirevier in der
Londoner Innenstadt werden. Zumindest hatte sich DC Gemma Piper das so
vorgestellt, als sie ihren Freund und Kollegen DS Mark „Heck“ Heckenburg mit
einem Mini-Weihnachtbaum und einem selbst gekochten Weihnachtsessen aus
Truthahn, Füllung und Cranberry-Soße samt Gemüsebeilage im Büro überrascht.
Aber ein Anruf einer alten „Kundin“ stört die Idylle enorm. Jenny Askew, die
Frau eines verurteilten Bankräubers fühlt sich von drei seltsamen Weihnachtssängern
bedroht und ersucht um seine Hilfe. In Schnee und Eis fahren die beiden
Polizisten quer durch London und das Umland, um zu klären, ob überhaupt etwas
an der Geschichte dran ist.
Soweit, so gut.
Die Kurzgeschichte von Paul Finch fängt gemächlich an und
nimmt rasante Fahrt auf und gipfelt in einem ebenso furiosen wie konfusen Ende.
Manchmal habe ich das Gefühl, der Autor wurde von seinem eigenen Tempo
überrascht und überrollt. Und der Übersetzer auch. Allein zwei grobe Fehler
habe ich in der Übersetzung ausmachen können: die Mehrzahl von Huf ist ganz
sicher nicht Hufen, sondern Hufe und Körper sind allerhöchstens muskulös, aber bestimmt
nicht muskulär.
Abgesehen davon ist „Tödliche Barden“ eine solide
Kurzgeschichte mit viel Spannung und einigem Witz, außerdem bietet sie dem
geneigten London-Kenner bekannte Straßennamen, was mich persönlich sehr
angesprochen hat. Allerdings ist die Geschichte teilweise ziemlich brutal,
teilweise aber auch nur abstrus und wirkt manchmal nicht ganz durchdacht. Schade.
Da wäre mehr drin gewesen und dann wären auch mehr als 2
Sterne drin gewesen.
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