Ein spannender Thriller zu einem erschütternden Thema.
„Finsternis im Herzen“ von Julia Neumann vereint viele
schwierige Themen. Beginnend mit dem Mord am afrikanischen Adoptivsohn eines
Düsseldorfer Industriellenpärchens, gerät Kommissarin Eva Langenberg in einen
Strudel aus Korruption und Profitgier. Auf der Suche nach dem Mörder des kleinen Abasi, der zusammen mit seiner
Schwester Rahima erst seit wenigen Tagen in Düsseldorf ist, lernt die
Kommissarin eine dunkle Seite der Gesellschaft kennen, von der sie zum Teil nicht
einmal ahnte, dass sie existiert.
Plötzlich gibt es nämlich nicht nur zahlreiche Mordverdächtige,
sondern auch mehrere Motive. Schließlich waren die beiden Kinder bevor sie nach
Deutschland kamen in der Hand kongolesischer Rebellen. Der junge Mann, der die Adoption vermittelt
hat, gerät ebenso ins Visier der Ermittlerin wie der Adoptivvater, der Manager eines
Technologiekonzerns mit Geschäftsverbindungen in den Kongo ist. Und nicht
zuletzt die Adoptivmutter, die als Ärztin häufig in einem kongolesischen
Flüchtlingscamp tätig war, das ihre Eltern über eine Stiftung finanzieren.
Der Bürgerkrieg im Jemen, Flucht, Vertreibung, Mord,
Menschenhandel, Sklaverei, Folter – alles Themen dieser Zeit. Bedrückend
realitätsnah zeigt die Autorin, wie schnell das Schlechteste im Menschen ans
Tageslicht kommen kann und das macht den Thriller zu einem spannenden und verstörend
aktuellen Werk, abgesehen von ein paar Längen durchaus lesenswert, fesselnd und
packend geschrieben bist zu seinem (für mich) überraschenden Ende. Und ich habe
einiges über Coltan und den Bürgerkrieg im Kongo gelernt, was ich vorher noch nicht
wusste. Vier Sterne.
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