Mittwoch, 30. Januar 2019

Tiefe Stille - Susanne Rößner


Nach dem Tod ihres Mannes blüht Maria auf. Sie stellt fest, dass es ein Leben außerhalb des biederen, von Geiz und Routine geprägten Alltags gibt und noch dazu, dass sie ziemlich wohlhabend ist. Und jetzt gewinnt sie auch noch den Hauptpreis des Krimi-Klubs: eine Reise zur Krimi-Rallye an den Schliersee. Aufgabe dort: sie muss mir zwei Mitstreitern einen fiktiven Mordfall lösen.
Aber die Reise gestaltet sich von Anfang an anders als geplant. Die gebuchte Unterkunft ist unbewohnbar und sie und der 17jährige Leon müssen sich anderweitig orientieren. Nach einigen Schwierigkeiten stößt dann noch mit Christof der Dritte im Bunde hinzu. Und schon ist das Trio mitten in den (vermeintlich gestellten) Ermittlungen, die sich natürlich sehr schnell als echter Mordfall herausstellen. Nur gut, dass zufällig Marias einziger Neffe Lukas ausgerechnet in den Ort des Verbrechens versetzt wurde.

Und dann wird die Geschichte zwar spannend aber auch irgendwie chaotisch, wirkt durcheinander und mit den vielen Zufällen komplett an den Haaren herbeigezogen. Eine marode Saftfabrik, verschwundene Frauen UND ein Drogenkartell, dazu Bergwerksstollen, Kerker und Höhlen und ein von Flashbacks gepeinigter Kommissar – eigentlich Zutaten für mindestens zwei, wenn nicht drei Krimis. Aber in diesem einen zu einer Suppe verkocht ist etwas schwer verdaulich und kein 100 prozentiger Genuss. Dazu ist die Sprache manchmal sehr holprig und die verwendeten Bilder muten manchmal etwas seltsam an. Wieso sieht auf einer Landkarte ein See im Gebirge denn aus wie eine in einer Suppe ertrinkende Fliege? Und es sind vermutlich nicht „die gemeinsamen Kräfte“ der Männer, sondern die vereinten oder die gebündelten. Aber wenn man sich an die Sprache gewöhnt hat (ab und zu sind auch bayrische Sätze drin, was das Buch für mich sehr charmant macht), man hinnimmt, dass die Handlung etwas überladen ist, ist das Buch ein guter Unterhaltungs-Krimi, nicht zuletzt wegen der sympathischen Hauptdarsteller, die durchaus Lust auf eine Fortsetzung machen. Für mich ist das Buch durchaus seine drei Sterne wert.

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