Nach dem Tod ihres Mannes blüht Maria auf. Sie stellt fest,
dass es ein Leben außerhalb des biederen, von Geiz und Routine geprägten
Alltags gibt und noch dazu, dass sie ziemlich wohlhabend ist. Und jetzt gewinnt
sie auch noch den Hauptpreis des Krimi-Klubs: eine Reise zur Krimi-Rallye an
den Schliersee. Aufgabe dort: sie muss mir zwei Mitstreitern einen fiktiven
Mordfall lösen.
Aber die Reise gestaltet sich von Anfang an anders als
geplant. Die gebuchte Unterkunft ist unbewohnbar und sie und der 17jährige Leon
müssen sich anderweitig orientieren. Nach einigen Schwierigkeiten stößt dann
noch mit Christof der Dritte im Bunde hinzu. Und schon ist das Trio mitten in
den (vermeintlich gestellten) Ermittlungen, die sich natürlich sehr schnell als
echter Mordfall herausstellen. Nur gut, dass zufällig Marias einziger Neffe
Lukas ausgerechnet in den Ort des Verbrechens versetzt wurde.
Und dann wird die Geschichte zwar spannend aber auch
irgendwie chaotisch, wirkt durcheinander und mit den vielen Zufällen komplett an den Haaren
herbeigezogen. Eine marode Saftfabrik, verschwundene Frauen UND ein
Drogenkartell, dazu Bergwerksstollen, Kerker und Höhlen und ein von Flashbacks
gepeinigter Kommissar – eigentlich Zutaten für mindestens zwei, wenn nicht drei
Krimis. Aber in diesem einen zu einer Suppe verkocht ist etwas schwer
verdaulich und kein 100 prozentiger Genuss. Dazu ist die Sprache manchmal sehr
holprig und die verwendeten Bilder muten manchmal etwas seltsam an. Wieso sieht
auf einer Landkarte ein See im Gebirge denn aus wie eine in einer Suppe
ertrinkende Fliege? Und es sind vermutlich nicht „die gemeinsamen Kräfte“ der
Männer, sondern die vereinten oder die gebündelten. Aber wenn man sich an die
Sprache gewöhnt hat (ab und zu sind auch bayrische Sätze drin, was das Buch für
mich sehr charmant macht), man hinnimmt, dass die Handlung etwas überladen ist,
ist das Buch ein guter Unterhaltungs-Krimi, nicht zuletzt wegen der
sympathischen Hauptdarsteller, die durchaus Lust auf eine Fortsetzung machen.
Für mich ist das Buch durchaus seine drei Sterne wert.
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