Der Schrei der Füchsin –
Spinne ich, oder die anderen?
Runa Johansson ist sich
von Anfang an bewusst, dass sie psychische Probleme hat. Wegen einer
Posttraumatischen Belastungsstörung und Panikattacken nimmt sie seit 12 Jahren
Medikamente, über deren mögliche Nebenwirkungen sie nicht Bescheid wusste. Und
plötzlich passieren um sie herum Dinge, die sie an ihrem eigenen Verstand und
Urteilsvermögen zweifeln lassen und auch der Leser wird zunehmend verwirrt. Sie
kämpft mit sich selbst, ihren Erinnerungen an ihre Kindheit und ihren
Flashbacks, parallel versucht sie, sich ihrer Schwester Stella anzunähern, sich
von ihrem alkoholkranken Mann Damian zu trennen und da ist dann auch noch ihre
große Leidenschaft: das Kiten.
Ich fand das Buch enorm
spannend und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich fühlte mich wie in
einem Rennwagen, der mit hoher Geschwindigkeit auf einer langen Geraden
unterwegs ist: rasend schnell, immer weiter, immer schneller – und
zwischendurch fragte ich mich dann schon, ob es der Autorin gelingen würde, die
Kurve zu einem stimmigen Schluss zu kriegen. Und ja – es gelingt ihr. Die
Geschichte hat Kopf, Hand und Fuß. Es ist alles drin: Spannung,
Zwischenmenschliches, Drama und eine große Portion sauber aufbereiteter
psychologischer Abgründe. Handwerklich gut geschrieben, sprachlich und
dramaturgisch für mich glatte 5 Punkte. Mich hat tatsächlich nur dran gestört,
dass es linksbündig gesetzt war, weil ich das Lesen im Blocksatz bevorzuge, ist
aber meine persönliche Abneigung gegen Flattersatz.
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