Montag, 12. August 2019

Der Schrei der Füchsin - Joanna Steen


Der Schrei der Füchsin – Spinne ich, oder die anderen?

Runa Johansson ist sich von Anfang an bewusst, dass sie psychische Probleme hat. Wegen einer Posttraumatischen Belastungsstörung und Panikattacken nimmt sie seit 12 Jahren Medikamente, über deren mögliche Nebenwirkungen sie nicht Bescheid wusste. Und plötzlich passieren um sie herum Dinge, die sie an ihrem eigenen Verstand und Urteilsvermögen zweifeln lassen und auch der Leser wird zunehmend verwirrt. Sie kämpft mit sich selbst, ihren Erinnerungen an ihre Kindheit und ihren Flashbacks, parallel versucht sie, sich ihrer Schwester Stella anzunähern, sich von ihrem alkoholkranken Mann Damian zu trennen und da ist dann auch noch ihre große Leidenschaft: das Kiten.
Ich fand das Buch enorm spannend und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ich fühlte mich wie in einem Rennwagen, der mit hoher Geschwindigkeit auf einer langen Geraden unterwegs ist: rasend schnell, immer weiter, immer schneller – und zwischendurch fragte ich mich dann schon, ob es der Autorin gelingen würde, die Kurve zu einem stimmigen Schluss zu kriegen. Und ja – es gelingt ihr. Die Geschichte hat Kopf, Hand und Fuß. Es ist alles drin: Spannung, Zwischenmenschliches, Drama und eine große Portion sauber aufbereiteter psychologischer Abgründe. Handwerklich gut geschrieben, sprachlich und dramaturgisch für mich glatte 5 Punkte. Mich hat tatsächlich nur dran gestört, dass es linksbündig gesetzt war, weil ich das Lesen im Blocksatz bevorzuge, ist aber meine persönliche Abneigung gegen Flattersatz. 

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