Dienstag, 18. Februar 2020

Belladonna - Karin Slaughter

Schon über zehn Jahre ist es her, dass ich „Belladonna“ von Karin Slaughter zum ersten Mal gelesen habe. Das Buch war das erste der Autorin, aber beileibe nicht mein letztes, man kann sagen: sie hat mich damals damit komplett angefixt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich blutige, anschaulich beschriebene, eventuell auch realistisch-eklige Thriller mag, Gerichtsmedizin und Pathologie sind mir nicht fremd, daher hat mich das auch nicht abgeschreckt.

Und blutige (eventuell auch sehr eklige) Szenen gibt es in dem Buch reichlich. Weder die Autorin, noch der von ihr geschaffene Killer sind in der Beziehung zimperlich und das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und sensible Gemüter. Und auch Sara Linton (Kinderärztin und örtliche Leichenbeschauerin) ist nicht zimperlich, weder in Worten noch in Taten. Sie kann ordentlich zupacken und auch ihre Wortwahl ist nicht der feinsten eine.

Aber sie legt auch eine gewisse Ruhe und Kompetenz an den Tag, was sehr gut zur Arbeitsweise ihres Ex-Mannes, des Polizeichefs Jeffrey Tolliver passt. Und zu tun haben sie im Auftakt zur Grant-County-Serie eine ganze Menge. Beginnend an einem Montag mit dem grausamen Mord an einer blinden College-Professorin deckt das Buch den Zeitraum einer fast kompletten Woche ab – manchmal gab es ein paar Längen (hauptsächlich, wenn sehr viel aus dem Privatleben der Haupt-Charaktere beschrieben wird), die ich eher flott überblättert habe. Dadurch ging mir an der Handlung nichts verloren, die Autorin hätte getrost darauf verzichten können. Da ich aber alle folgenden Bände der Serie schon kenne, weiß ich ja auch, wie es zwischen Sara und Jeffrey weitergeht.

Im Großen und Ganzen ist das Buch aber sehr rasant geschrieben, leicht und flüssig zu lesen und hat mich insgesamt sehr gefesselt. Manchmal scheint die Autorin von der Geschichte überrollt zu werden und die Logik leidet ein bisschen und manchmal sind es zu viele Anglizismen und das ständige „Yeah“ geht einem ab und an auf die Nerven. Aber für Freunde blutiger Krimis mit derber Wortwahl, viel amerikanischem Kleinstadt-Charme, starken und eigenwilligen Frauen (von denen jede ihre eigene Vergangenheit mitbringt) ein absolutes Muss. 4 Sterne.

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