Dienstag, 18. Februar 2020

Die Dornen des Bösen - Astrid Korten

Ich kenne „Die Akte Rosenrot“ nicht, aber ich hatte „Wo ist Jay“ von Astrid Korten gelesen, daher habe ich mich gefreut, „Die Dornen des Bösen“ lesen zu dürfen. Über die Geschichte an sich möchte ich gar nicht viel sagen, kann man auch nicht, ohne zu viel zu verraten. Nur so viel: sechs Monate nach dem Verlust seiner Frau und seines Gedächtnisses macht sich der privat arbeitende Profiler Ibsen Bach auf die Suche nach beidem.

Morde, mysteriöse Selbstmorde und viel Folter und Gewalt machen diesen Thriller aus. Er ist nicht linear erzählt, vielmehr gibt es neben dem Haupt-Handlungsstrang noch weitere, nicht weniger fesselnde Neben-Handlungen, die zwar ein bisschen Tempo aus der Geschichte nehmen, andererseits die Spannung aber zum Teil ins Unermessliche steigern.

Insgesamt ist das Buch sehr bildgewaltig und gut beschrieben, spannend, fesselnd und ich war als Leser hin- und hergerissen zwischen Spannung, Abscheu, Mitleid und einem gewissen Gefühl der Hilflosigkeit. Die Geschichte spielt unter anderem in Schottland, Dänemark, Frankreich, Russland, der Schweiz und Deutschland, die Haupt-Personen sind unterschiedlichster Nationalität und auch völlig unterschiedlich im Charakter. Jeder einzelne Charakter ist sauber beschrieben und, wenn auch einige äußerst unsympathisch sind, so sind sie doch allesamt sehr interessant. Vor allem ist Ibsen Bachs Umfeld gepflastert mit unglaublich starken und kompetenten Frauen.

Ich bin ein sehr großer Freund von Thrillern mit medizinischem Hintergrund, Manipulationen, Macht- und Psychospielchen. Wenn das Ganze dann noch mit etwas Mystik und Übersinnlichem, sowie perversen und menschenverachtenden Gott-Spielchen gespickt ist, kann dabei eigentlich nur ein Buch herauskommen, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ein paar kleine Unsauberheiten in Logik und Satz/Lektorat übersehe ich großzügig, aber wieder einmal fehlte ab und an die Sorgfalt. („In den Leonelas Augen ist Joachim Ribbenthals Zimmer eine pompöse Inszenierung von Prunk…“)

„Die Dornen des Bösen“ ist dazu auch noch rasant, fesselnd und sprachlich sehr ansprechend geschrieben. Ich werde „Die Akte Rosenrot“ noch lesen, eventuell wären für mich einige Zusammenhänge leichter verständlich gewesen, wenn ich es vorher gelesen hätte. Nicht an dem, was in dem Buch beschrieben wird, ist unmöglich, es lässt den Leser mit einem sehr unbehaglichen Gefühl der Verunsicherung, eventuell sogar der Angst zurück. Für mich eine klare Lese-Empfehlung für jeden, der rasante Thriller mit einem Hauch Verschwörungstheorie mögen. 5 Sterne.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.