Freitag, 14. Februar 2020

Helltal - Mathias Aicher

„Glaub bloß nicht, dass mir das Spaß macht! Es ist deine Schuld, dass ich das tun muss!“ - mit einer Szene häuslicher Gewalt beginnt Mathias Aicher seinen Roman „Helltal“. Und nimmt seinen Leser mit in die tiefste Provinz des idyllischen Pfälzerwaldes, in eine Gegend wo nichts wirklich so ist, wie es scheint. Helltal, eine fiktive 2000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Kaiserslautern ist wohl auch die Hölle für einige der Einwohner.

Der ehemalige Kriminalbeamte Maik Madsen ist einer, der es aus dem Ort rausgeschafft hat. Allerdings nur scheinbar, denn die wahre Hölle trägt der von Geldschulden und –eintreibern verfolgte ex-Polizist mit sich herum. Und so tritt er mit dem Leser im Schlepptau eine Reise in die eigene Geschichte an, trifft Freunde und Dämonen seiner Vergangenheit und versucht, sich selbst von dem zu befreien, was er so lange verdrängt hat. Ein Mord, eine kaputte Ehe, zerstörte Freundschaften, viele Erinnerungen an schöne und unschöne Zeiten – die Geschichte an sich klingt spannend und der Klappentext verlockend. Das Buch an sich war für mich eine große Enttäuschung.

Die Sprache, derer sich der Autor bedient, kann ich beim besten Willen nicht flott und modern finden, sie ist mir zu derb und grob und die Wortwahl würde dazu führen, dass kein Portal meine Rezension veröffentlicht. Dazwischen sind für meinen Geschmack viel zu viele englische Zitate und komplette Passagen, die voraussetzen, dass der Leser die Sprache beherrscht, dazu pfälzischer Dialekt – für mich einfach zu viel des Guten. Dazu Macho-Gehabe, Sexismus und eine verworrene Geschichte aus Gegenwart und Vergangenheit – das Buch konnte mich zu keinem Zeitpunkt irgendwie begeistern und auch der ziemlich überraschende Schluss war nur das Ende einer für mich sehr faden Geschichte mit durchweg unsympathischen Charakteren. Schade. Denn die Idee an sich ist gut, nur die Umsetzung fand ich äußerst mangelhaft.

Leider keine Lese-Empfehlung. 1 Punkt.

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