Freitag, 13. März 2020

Das Mädchen und der Lord - Thomas Moore


„Das Mädchen und der Lord“ von Thomas Moore ist ganz klar eine wunderschöne Geschichte. Zum Teil wörtlich vom Original „Der kleine Lord“ von Frances Hodgson Burnett abgepinselt – aber trotzdem wunderschön.
Die Geschichte ist also alt. Armes amerikanisches Kind hat reichen englischen Verwandten, der die Amerikaner, ganz besonders aber die Mutter des Kindes (und Witwe seines Sohnes) hasst. Unterschied: dieses Mal ist das Kind ein Mädchen, kein Junge. Eine anfängliche Verwechslungsgeschichte, ein bisschen Drama hier, ein bisschen Streit und Krankheit da, dazu Dünkel des Adels und Gutherzigkeit des Pöbels oder Proletariats (also hier: von Noelle und ihrer Mutter), fertig ist der Kitschroman.
Aber so einfach ist das bei diesem Buch nicht. Natürlich ist der Roman sehr plakativ und einfach gestrickt. Und er ist so nah am Original, dass er stellenweise fast als Plagiat durchginge. Und trotzdem ist die Geschichte so voller Herzlichkeit, Wärme und Liebe, dass sie nicht nur schön zu lesen ist, sondern einen auch gerührt und mit einer Träne im Auge zurücklässt. Kindliche Naivität und ein großer Geldbeutel machen die Welt in diesem Buch ein bisschen besser. Und das geht zu Herzen. Also bei mir war es jedenfalls so. Daher für mich für die Geschichte, die nicht nur zu Weihnachten ein wahrer Lesegenuss ist, von ganzem Herzen 5 Punkte.

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