Mittwoch, 11. März 2020

Zuckerfrei express - Jana Frey

Ein Buch mit flotten zuckerfreien Rezepten? Klingt eigentlich prima. Ja, eigentlich. Denn genau das lässt einen der Titel „Zuckerfrei express“ von Jana Freys Buch glauben. Falsch ist der Titel nicht. Richtig aber auch nicht. Eher irreführend.

Denn tatsächlich sind es 81 Rezepte für Gerichte ohne zugesetzten Industriezucker. Allerdings sind fast die Hälfte der Rezepte für Suppen, Salate und pikante Speisen, welche ich sowieso nicht süße. Die restlichen Rezepte basieren überwiegend auf Fruchtsüße, hauptsächlich aus Banane. Soweit so gut. Aber dann hätte das Buch auch heißen können „Simple vegetarische Rezepte unter 25 Minuten“, denn das trifft es eher.

Das Buch ist gut gegliedert und ansprechend bebildert. Die Rezepte sind aufgeteilt in süße Speisen wie Smoothies, Bowls, Porridge oder Pancakes, die pikanten sind Suppen, Salate und Hauptgerichte wie beispielsweise Nudeln mit Veggie-Bolognese oder gefüllte Champignons. Alle Rezepte sind vegetarisch, viele vegan, einige sind low carb oder gluten- oder fructosefrei. Nett anzusehen, sicher auch schmackhaft, aber das Rad hat die Autorin mit diesen Rezepten sicherlich nicht neu erfunden.

Dazu verwendet sie überwiegend Zutaten, die ihrer Meinung nach jeder zu Hause hat (im Anhang des Buchs ist eine Liste, in der sie empfiehlt, wie die Vorratskammer bestückt sein sollte). Für die meisten ihrer Rezepte müsste ich erst einkaufen gehen, kaum eines könnte ich spontan umsetzen, obwohl meine Speisekammer gut und auch gesund gefüllt ist. Bei Dingen wie Artischocken, Mandel- und Nussmus, vielen verschiedenen Käsesorten und den unterschiedlichen von ihr verwendeten Ölen kann ich nicht mithalten. Und in ihrer Welt sind Hochleistungsmixer auch Teil der Küchenausstattung – in meiner nicht. Diesen braucht man für die meisten ihrer (süßen) Rezepte.



Den krönenden Abschluss des Buchs bilden Rezepte für Nachtisch, Knabbereien und Snacks, die ich wiederum sehr gut finde, sie aber aufgrund der teilweise eher exotischen Zutaten nicht wirklich für alltagstauglich halte. Am Ende des Buchs sind noch ein paar ganz schnelle Rezepte und ein paar allgemeine Hinweise zur Zubereitung, die eventuell für völlige Koch-Neulinge hilfreich sind, sonst aber eher in die Kategorie „Seitenfüller“ fallen.



Insgesamt kann ich das Buch nur sehr eingeschränkt empfehlen. Es bietet sehr wenig Neues, für einige sicher wenig Umsetzbares und bei der Masse an Rezepten im Buch, die ohnehin ohne Zucker auskommen, sind der Titel und vor allem auch der Klappentext schlicht irreführend. Von mir 2 Punkte.

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