Dienstag, 2. März 2021

Ankermord - Katharina Peters

Zwei Arbeiter entdecken an der Binzer Seebrücke eher zufällig eine männliche Leiche, die mit einer Ankerkette an einem Pfeiler unter Wasser angekettet wurde. Hauptkommissarin Romy Beccare steht vor einem Rätsel. Erst als die Identität des Toten geklärt ist, kommt sie einen kleinen Schritt weiter, die Ermittlungen erweisen sich aber als vielschichtig und enorm aufwändig. Denn Marek Liberth ist selbst kein unbeschriebenes Blatt, er ist wegen kleinerer Drogendelikte vorbestraft und von seinem letzten Arbeitgeber, einer Zuliefererfirma für Werften, entlassen worden. Auch zu seiner Kindheit im Heim könnte eine Spur auf der Suche nach dem Mörder führen. Haupt-Augenmerk der Ermittler liegt allerdings auf der Firma, bei der Liberth gearbeitet hat, denn auch die Chefin scheint einiges zu verbergen.

So viel kann man zu „Ankermord“, dem zehnten Band der Romy-Beccare-Reihe von Katharina Peters getrost sagen, ohne zu spoilern. Nachdem schon im Klappentext ein (Schreib- oder Grammatik)Fehler versteckt ist, wusste ich nicht, ob der neue Teil der Serie den anderen, die ich schon kenne, gerecht werden würde. Aber ich wurde nicht enttäuscht, dieser Krimi steht den anderen in Puncto Spannung und Lesefreude in nichts nach. Ein Wehrmutstropfen für mich war aber der dann doch sehr abrupte Schluss, der im Vergleich zum Rest des Buchs für mich einen zu kleinen Anteil ausmachte. Er ist zwar schlüssig und führt konsequent die Handlungsteile und Fährten zusammen, mir kommt er aber zu plötzlich.

Sprachlich fand ich das Buch gut und flüssig zu lesen, den Stil und auch die stellenweise brutalen Schilderungen von Gewalttaten bin ich von der Autorin von ihren anderen Büchern gewohnt. Die Spannungskurve ist, vor allem bedingt durch die Komplexität, die vielen falschen Ansätze und Verdächtigen, ziemlich konstant hoch. Die Charaktere sind wie immer sehr klar und bildhaft ausgearbeitet und jeder in seinen Eigenheiten geschildert, Sympathien und Antipathien bildeten sich bei mir schnell. Neben den üblichen Hauptdarstellern wie Romy Beccare und Jan Riechter, habe ich mich besonders über ein Wiedersehen mit Ruth Kranold gefreut, die ich schon aus dem Vorgänger-Band kenne. Obwohl es schon Band 10 der Reihe ist, kann man das Buch aber ohne Probleme lesen und verstehen, wobei ich jedem die anderen Teile der Serie ans Herz lege. Und auch die Landschaftsbeschreibung der Insel Rügen kam nicht zu kurz.

Es ist mit Sicherheit nicht das beste Buch der Serie, aber trotzdem ein solider und bodenständiger Krimi mit einer ausgewogenen Mischung aus sehr viel Spannung und ein bisschen Privatleben. Von mir daher solide vier Sterne und ich freue mich auf den nächsten Teil.



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