Freitag, 7. Mai 2021

Die Wahrheit über unsere Medikamente - Der Apotheker

Da ich den Apotheker aus den sozialen Medien „kenne“ (so, wie man sich aus dem Internet halt so kennt), habe ich mich auf sein Buch „Die Wahrheit über unsere Medikamente“ sehr gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn es ist eine umfassende Zusammenstellung seiner Artikel, die ich schon länger als informativ, gut recherchiert und sauber ausgearbeitet zu schätzen gelernt habe.

„Warum man ausreichend über Arzneimittel Bescheid wissen sollte und warum ich anfing, darüber aufzuklären“ – mit fast jeder Seite des Buchs wird der Leserschaft klar, wieso das Wissen über Arzneimittel so wichtig ist und dass die Aufklärung deshalb wichtig ist, weil zum Teil viel zu wenig Wissen vorhanden ist. Selbst bei Menschen, die Medikamente seit Jahren nehmen, stellt sich manchmal heraus, dass sie nie über die richtige Einnahme aufgeklärt wurden und deshalb Fehler machen. Erschreckend. Und beruhigend, wenn man weiß, dass gewissenhafte Apotheker aufklären, nachfragen, nachhaken und immer wieder aufs Neue aufklären.

Manche Themen sind natürlich altbekannt, aber selbstverständlich schadet es nicht, wenn man zum –zigsten Mal darüber liest, wieso man abschwellendes Nasenspray nicht länger als eine Woche benutzen sollte, dass man Tabletten ganz sicher nicht einfach absetzen soll, warum man nicht jede Tablette teilen darf, warum die anthroposophische Medizin Geldverschwendung ist und dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirkt. Anderes ist dem Publikum vielleicht auch neu. Ich war beispielsweise überrascht, wie lange (oder wie kurz) Rezepte gültig sind und auch die Rabattverträge der Krankenkassen waren Neuland für mich. Aktuell jetzt sicher für einige interessant, sind die Kapitel über Allergien und was dagegen hilft, warum Hände desinfizieren besser für die Haut ist, als sie zu waschen und warum man nicht in die Hand husten oder niesen sollte.

Verpackt hat der Apotheker seine Informationen in einen fiktiven Arbeitstag, in dem er die Themen seinen (ebenso fiktiven) Kunden erklärt. Für mich ein schlüssiger roter Faden, mit dem er sein Wissen zu einer runden Sache verschnürt. Nebenher gibt er einen kleinen Einblick in den Alltag hinter dem Handverkaufstisch, samt Erfahrungen mit netten, wissbegierigen, dankbaren, aber auch beratungsresistenten und sogar unverschämten Kunden. Herausgekommen ist für mich ein ausführlicher, informativer und leserfreundlicher Ratgeber über Medikamente und Heilmittel und Mittel, die gerne welche gerne wären. Von mir eine ganz klare Lese-Empfehlung und fünf Sterne.

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