Es könnte für Emma Sköld alles so schön sein. Ihr Lebensgefährte und Kollege Nyhlén, der auch der Vater ihrer Tochter Ines ist, macht ihr einen Heiratsantrag. Beruflich läuft es für die Kommissarin auch ziemlich gut. Aber dennoch läuft es in ihrem Leben gerade nicht ganz rund. So lehnt sie Nyhléns Antrag ab und konzentriert sich ganz auf den aktuellen Fall: ein 16jähriger Junge ist tot. Ist er der Kollateralschaden eines aus dem Ruder gelaufenen Einbruchs? Gefunden wird der Junge von der polnischen Putzfrau, was dem Buch ein weiteres Thema beschert: Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Und dann gibt es weitere Opfer.
„Emma Sköld und der tote Junge“ ist Teil einer Serie aus der Feder von Sofie Sarenbrant (der vierte in deutscher Übersetzung, im Original gibt es noch mehr), war aber mein erstes Buch von ihr. Allerdings kann man es problemlos ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, ich hatte zumindest keinerlei Verständnisprobleme. Thematisch fand ich das Buch klug konstruiert, da es neben dem eigentlichen „Krimi-Thema“ auch noch Themen wie Rassismus, Homophobie und toxische Maskulinität aufgreift und auch die sozialen Medien, samt der Gefahren, die sie mit sich bringen, werden nicht ausgespart. Haupt- und Nebenschauplätze wechseln sich ab, außerdem tauchen anonyme Tagebucheinträge auf, die der Leser lange Zeit überhaupt nicht zuordnen kann.
Emmas Privatleben gibt dem Leser wohlverdiente Verschnaufpausen, sorgte für mich aber manchmal auf für ein paar Längen, sodass mich die Geschichte nur phasenweise so richtig packen konnte. Allerdings muss ich sagen, dass diese Abschnitte dann enorm spannend sind und rasant und fesselnd erzählt werden. Der Schreibstil ist flüssig, die Sprache leicht und alltagsnah. An einer Stelle werden zwei Personen verwechselt, das ist zwar ein ärgerlicher Fehler, aber nicht weiter tragisch. Insgesamt ist es für mich ein solider Krimi mit überraschendem Schluss und bekommt daher von mir solide 4 Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.
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