Jenny Blackhurst ist für mich inzwischen zu einer Garantin für spannende Thriller mit unerwarteten Wendungen geworden. Da macht „Die dunkle Spur“ keine Ausnahme. Ich bin praktisch durch die Seiten geflogen und es fiel mir schwer, das Buch ab und zu zur Seite zu legen. Ein absoluter Pageturner für mich.
Aber von vorn.
„Es ist, als wollte er einfach nicht glauben, dass hier auf der Insel irgendetwas Schlimmes passieren könnte. Weil wir ja im Paradies leben. Weil es hier vollkommen sicher ist. Weil wir der einzige Ort in den USA sind, wo die Leute immer noch ihre Türen offen lassen.“ Und ausgerechnet dort, auf Martha’s Vineyard, verschwindet die 22jährige Engländerin Holly. Sie und ihre Schwester Claire haben sich seit dem Tod ihrer Mutter ein bisschen auseinandergelebt, sind aber immer in Kontakt. Als Holly England verlässt, um als Backpackerin etwas von der Welt zu sehen, bekommt ihr Verhältnis Risse. Ein Telefonat zwischen den beiden endet im Streit, die beiden sind nicht nur räumlich dreitausend Meilen auseinander, sondern auch menschlich. Nach dem Telefonat herrscht Funkstille, Claire kann ihre Schwester nicht mehr erreichen und macht sich erst große Sorgen und sich dann auf den Weg auf die Insel nahe Massachusetts. Dort trifft sie auf mehr und weniger hilfreiche Menschen, vor allem die Polizei scheint kein Interesse daran zu haben, Holly zu suchen, die nach einer Party bei der Familie Slayton verschwunden ist. Haben die beiden Söhne der schwerreichen Familie etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Immerhin sind die Slaytons mit den Kennedys verwandt. Und hängt es irgendwie mit dem Tod der 15jährigen Natalie von vor fünf Jahren zusammen?
Was kann man zu dem Thriller sagen? Spannung. Massig! Gut ausgearbeitete Charaktere mit allen möglichen Schattierungen? Absolut. Wilde Wendungen in der Geschichte mit einem völlig überraschenden Schluss? Ja, wie man es von Jenny Blackhurst gewohnt ist. Ein unfassbar spannender Pageturner mit klaustrophobischem Insel-Setting und komplizierten zwischenmenschlichen Verhältnissen, Liebe, Hass, Schuld und mittendrin eine schwer reiche Familie, deren Sprösslinge zu glauben scheinen, sie stünden über dem Gesetz. Erzählt ist die Geschichte aus zwei Perspektiven, Claires Suche nach Holly im Hier und Jetzt und die Geschehnisse rund um Hollys Verschwinden am 4. Juli, was allem einen gewissen Pfiff gibt und die Handlung noch spannender macht.
Mir hat das Buch auf jeden Fall wieder einmal sehr gut gefallen und es macht Lust auf mehr. Daher vergebe ich fünf Sterne.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.