Freitag, 16. November 2018

Alinas Grab - Silke Nowak

Was geschah wirklich im Baumhaus? Wie kam die achtjährige Alina Odermatt, Star des Films „Die Eisprinzessin“ während einer Geburtstagsfeier im Garten zu Tode? Und wieso fand sich ihre Leiche später im Pool der Familie? Und was hat der Angestellte des Catering-Services mit der ganzen Sache zu tun? Und ihr 11-jähriger Bruder Mark?


Verdächtige gab es viele, aber auch 12 Jahre später ist der Fall ungelöst und Mark schon seit mehreren Jahren verschwunden. Und um den zu finden, heuert Alinas Vater über ein Jahrzehnt später die ehemalige Polizistin und jetzige Privatdetektivin Ruby Fuchs und ihren Kompagnon John Bentwood an. Für ihn und seine Frau ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Alinas Mutter liegt im Sterben und möchte den Sohn noch einmal sehen und sprechen.


Nach und nach stellt Ruby Fuchs, und damit auch der Leser, fest, dass bei den Ermittlungen vor 12 Jahren grobe Fehler gemacht wurden. Und indem Ruby Fuchs anfängt, den Mordfall neu aufzurollen, mischen sich die Karten neu. Plötzlich ist jeder irgendwie verdächtig. Und Leichen pflastern den Weg der Ermittler bis zum überraschenden Schluss.


Das Buch ist flott und rasant erzählt, die Sprache ist einfach, manchmal etwas abgehackt und abrupt, aber die Ich-Erzählerin Ruby Fuchs versteht es, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Manche Teile der Handlung werden aus anderer Perspektive erzählt (die Teile des Buchs, bei denen Ruby nicht vor Ort ist, sie ist also keine omnipotente Erzählerin), was aber dem Lesefluss nicht abträglich ist. Eine Prise Lokalkolorit (das Buch spielt in und um Ravensburg und auch der Name Odermatt verrät die oberschwäbische Komponente) hat für mich als exil-Schwaben das Buch abgerundet.
Manchmal ein bisschen verwirrend, aber bis zum (vielleicht etwas plötzlichen) Schluss spannend, fiebert der Leser bei der Aufklärung des alten Falles mit.


Für den handwerklich soliden Krimi mit ansprechendem Spannungsbogen und dem Hauch Lokalkolorit klare vier Sterne, den einzigen Abzug gebe ich für den abrupten Schluss.

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