Sonntag, 6. Januar 2019

Das Cafe der kleinen Kostbarkeiten - Jan Steinbach


Weihnachts-Liebes-Geschichte fürs Herz mit Lübecker Lokalkolorit
„Verlieben kann man sich immer“ – das könnte die Quintessenz aus „Das Cafe der kleinen Kostbarkeiten“ sein. Luise aus Frankfurt und Ludwig aus Lübeck, zwei „Best-Ager“ beweisen es.
Nach 9 Jahren schafft es Luise endlich, den Plan von einem Weihnachten in Lübeck zu verwirklichen. Diesen hatte sie noch mit ihrem Mann Hubert geschmiedet – inzwischen ist ihr Mann aber schon fünf Jahre tot. Gegen den Willen ihres Sohnes und der Schwiegertochter reist sie in die Hansestadt, ein Bild des verstorbenen Gatten im Gepäck und fünf Jahren spürt sie immer noch seine Liebe und Nähe.
Wie vor neun Jahren führt ihr Weg sie in Johannsens Cafe, wo sie auf den ehemaligen Versicherungs-mitarbeiter Ludwig Johannsen trifft, der seine Passion zum Lebensinhalt gemacht hat und das Cafe mit viel Leidenschaft führt.
Und so kommen sich die beiden über Baumkuchen-Punschtörtchen, Szekler-Kuchen, Kindjestüch und überhaupt die Leidenschaft fürs Backen, näher. Aus dem ersten vorsichtigen Beschnuppern wird ein vorsichtiges Annähern, alles vor der malerischen Kulisse des vorweihnachtlichen Lübeck, wovon Jan Steinbach ein so romantisches Bild zeichnet, dass selbst ich eines vor Augen hatte, ohne je in Lübeck gewesen zu sein.
Und damit ist die (vor-) weihnachtliche Liebesgeschichte eigentlich schon fertig. Das Drumrum füttert die Geschichte, aber es ist nur ganz nettes Beiwerk.
Und ganz ohne erhobenen Zeigefinger lernt der Leser eines: schieb deine Pläne nicht auf. Bieg ab und zu von der Autobahn des Lebens ab – bevor es zu spät ist. Und auch die Jahre jenseits des 60. Geburtstags bieten mehr als die Suche nach der geeigneten Pflegekraft. Tatsächlich: Best Age.
Leider ist das Buch sehr kurz. Ich hätte gerne Luise und Ludwig noch ein Weilchen begleitet. Die beiden Protagonisten sind sehr sympathisch und so schön bodenständig und „mitten aus dem Leben“.
Im Anhang gibt es sechs Rezepte aus Luises und Ludwigs Backstube.
Von mir klare fünf Sterne.

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