Sonntag, 6. Januar 2019

Das falsche Kind - Susi Fox


Gute Idee aber schlecht umgesetzt
Nach dem vielversprechenden Klappentext hatte ich mich bei NetGalley um das Buch beworben und mich drauf gefreut. Aber ich wurde bitter enttäuscht. Dabei ist die Idee sehr gut, allein die Umsetzung ist schwach.
Sasha und Mark erwarten nach zwei Fehlgeburten ihr erstes, lang ersehntes Wunschkind. Allerdings kommt das Baby zu früh per Notkaiserschnitt zur Welt. Als Sasha aus der Narkose aufwacht ist sie sich sicher: das ist nicht ihr Kind. Zwar kann sie sich damit anfreunden, dass das Baby entgegen der vorausgegangenen Ultraschall-Untersuchungen kein Mädchen, sondern ein Junge ist, aber sie kann mit dem kleinen Tobias einfach keine Verbindung aufnehmen. Stattdessen macht sie sich auf die Suche nach ihrem „echten“ Baby.
Damit fängt der Roman sehr spannend an.
Man fühlt mir Sasha ihre Verzweiflung und ihre Wut, spätestens als sie dann auch noch auf der psychiatrischen Station landet. Als es ihr dort aber gelingt, unbemerkt Muttermilch einzufrieren und sie von dort auch nach kürzester Zeit entlassen wird (ohne, dass überhaupt überprüft wird, ob sie die Medikamente genommen hat), beginnt das Buch unrealistisch zu werden. Erschreckend fand ich das medizinische Unwissen, das Sasha (immerhin studierte Pathologin) an den Tag legt (sie hat keine Ahnung von Neugeborenen-Gelbsucht, keinen Plan von Genetik usw).
Und dann lässt auch die Spannung schlagartig nach und der vermeintliche Thriller verwandelt sich in ein Drama und gipfelt dann in einem völlig konfusen Ende und lässt den Leser kopfschüttelt mit der Frage zurück „was will mir der Künstler damit sagen?“

Sprachlich ist das Buch gut zu lesen, einfaches Vokabular, schlichte Sätze. Dass es abwechselnd aus der Sicht von Sasha und Mark erzählt ist, ist eine nette Idee. Die Sprünge in die Vergangenheit, die Sasha lange verdrängt hat sind geschickt eingeflochten. Aber das sind auch schon die wenigen positiven Aspekte. Den anderen Pluspunkt vergebe ich für die gute Idee, bei der es aber leider dann auch geblieben ist. 2 Punkte.

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