Sonntag, 6. Januar 2019

Die Blutfinca - Jorge de la Piscina


Mallorca mystisch und magisch
Hach, man kennt es aus dem Trash-TV: deutscher Mallorca-Auswanderer wird Gastronom.
Aber bei dem ehemaligen Kriminalbeamten Marc Renner ist das anders: er hat nicht nur einen Plan, sondern setzt diesen auch um. So eröffnet er in dem Küstenort Cala Pi ein Restaurant mit einheimischer und deutscher Küche, wobei er die Schnitzel selbst brät, die mallorquinische Küche von dem alten Koch Santos bestritten wird.
Aber so ganz lässt Marc die Vergangenheit bei der Polizei nicht los. Vor allem, als um ihn herum plötzlich seltsame Dinge geschehen: ein aztekischer Prinz aus lang vergangener Zeit wird auf einer Klippe gesichtet, Menschen verschwinden und sterben – alles in allem sehr mystisch und mythologisch. Und da kann der aufbrausende, manchmal unbeherrschte, laktose-intolerante Deutsche gar nicht anders, als der mallorquinischen Polizei unter die Arme zu greifen.
Die Geschichte braucht ein paar Seiten, um in Fahrt zu kommen und ich hatte ein paar Seiten gebraucht, um mich in der Geschichte zuhause zu fühlen. Dann aber hatte mich die Spannung gepackt und bis zu dem vielleicht etwas abrupten Ende nicht mehr losgelassen.
Laut Beschreibung ist der Thriller als Urlaubslektüre gedacht, vielleicht ist es deshalb auch ein wenig kurz. Und das ist es auch. Keine große Literatur, dafür sind auch zu viele Fehler drin (egal, wie platt man ein Schnitzel klopft, es hat nie einen Durchmesser, höchstens eine Dicke). Aber ich fand das Buch sehr spannend, die Gräueltaten vielleicht ein bisschen zu anschaulich in den blutigen Einzelheiten geschildert; Unterhaltungsliteratur, nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht hätte ich mir von einem journalistisch tätigen Autor mehr Stilsicherheit und weniger Fehler erwartet. Aber dennoch: ich freue mich auf die im Laufe des Jahres geplante Fortsetzung.

Vier Sterne.

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