Mallorca mystisch und magisch
Hach, man kennt es aus dem Trash-TV: deutscher Mallorca-Auswanderer
wird Gastronom.
Aber bei dem ehemaligen Kriminalbeamten Marc Renner ist das
anders: er hat nicht nur einen Plan, sondern setzt diesen auch um. So eröffnet
er in dem Küstenort Cala Pi ein Restaurant mit einheimischer und deutscher
Küche, wobei er die Schnitzel selbst brät, die mallorquinische Küche von dem
alten Koch Santos bestritten wird.
Aber so ganz lässt Marc die Vergangenheit bei der Polizei
nicht los. Vor allem, als um ihn herum plötzlich seltsame Dinge geschehen: ein
aztekischer Prinz aus lang vergangener Zeit wird auf einer Klippe gesichtet,
Menschen verschwinden und sterben – alles in allem sehr mystisch und
mythologisch. Und da kann der aufbrausende, manchmal unbeherrschte,
laktose-intolerante Deutsche gar nicht anders, als der mallorquinischen Polizei
unter die Arme zu greifen.
Die Geschichte braucht ein paar Seiten, um in Fahrt zu
kommen und ich hatte ein paar Seiten gebraucht, um mich in der Geschichte
zuhause zu fühlen. Dann aber hatte mich die Spannung gepackt und bis zu dem
vielleicht etwas abrupten Ende nicht mehr losgelassen.
Laut Beschreibung ist der Thriller als Urlaubslektüre
gedacht, vielleicht ist es deshalb auch ein wenig kurz. Und das ist es auch.
Keine große Literatur, dafür sind auch zu viele Fehler drin (egal, wie platt
man ein Schnitzel klopft, es hat nie einen Durchmesser, höchstens eine Dicke).
Aber ich fand das Buch sehr spannend, die Gräueltaten vielleicht ein bisschen
zu anschaulich in den blutigen Einzelheiten geschildert;
Unterhaltungsliteratur, nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht hätte ich mir
von einem journalistisch tätigen Autor mehr Stilsicherheit und weniger Fehler
erwartet. Aber dennoch: ich freue mich auf die im Laufe des Jahres geplante
Fortsetzung.
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