Montag, 4. März 2019

Invincible - Ich geb dich niemals auf von Stuart Reardon und Jane Harvey-Berrick

Ganz untypisch für mich, einen Liebesroman zu lesen. Aber es war auf jeden Fall nicht die falsche Entscheidung, dass ich mir „Invincible – ich geb dich niemals auf“ ausgesucht habe. Rugby ist für mich allerdings auch nach der Lektüre ein Buch mit sieben Siegeln, trotz meines Studiums in England habe ich die Regeln nie verinnerlichen können und da hat mir das Buch auch nicht weitergeholfen, es ist und bleibt halt eher eine SportROMANZE als ein SportROMAN. Ein Buch, was dann entsteht, wenn sich die Autorin von Liebesromanen mit einem ehemaligen Rugby-Profi, Model und Fitness-Trainer zusammentut.

Kitschig? Zum Teil.

Plakativ? Absolut. Der gutaussehender, durchtrainierter Sportler Nick verliert nach einem Unfall praktisch alles, was sein Leben vorher ausgemacht hat und trifft auf die intelligente (und nicht unattraktive und ebenfalls vom Leben gezeichnete) Psychologin Anna, mit der er alles wiederfindet, was er verloren hat. Außerdem ist da dann noch die gutaussehende, intrigante spätere Ex-Verlobte (wie eine der hübschen Hexen in Kindermärchen). In der heutigen Zeit darf natürlich ein Shitstorm samt Dreckschlacht in allen (nicht nur den sozialen) Medien nicht fehlen.

Vorhersehbar? Natürlich! Eine Intrige hier, Shitstorm da, persönliche Probleme und reichlich Zufälle ziehen sich durch die ganze Geschichte.

Lesenswert? Absolut! Als Feierabend- oder Urlaubslektüre unbedingt empfehlenswert. Seicht ist die Unterhaltung nicht, wer sucht, findet vermutlich auch psychologischen Tiefgang. Aber die Liebesgeschichte (es gibt auch ein paar Sex-Szenen) überwiegt doch bei weitem.

Die beiden Hauptcharaktere sind gut und lebendig beschrieben. Vor allem Nick ist ein sehr vielschichtiger Charakter, so viel mehr, als der durchtrainierte Sportler und ehemalige Fabrikarbeiter. Er erweist sich als sensibler, liebevoller, verlässlicher und sehr selbstkritischer Mann. Anna ist einerseits die intellektuelle Ärztin, die trotz ihrer „Verkopftheit“ und Intelligenz, wenn sie verliebt ist, ihre Zurückhaltung verliert und dabei in der Vergangenheit schon einmal beinahe alles verloren hätte.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, passend zur leichten Lektüre halt. Die Übersetzung hat einige Schwächen, ich muss aber gestehen, dass ich in der Beziehung sehr kritisch bin. Schon der Untertitel „Ich gebe dich niemals auf“ wird dem englischen „Invincible“ (= unbesiegbar) nicht wirklich gerecht.

Aber trotzdem, es war ein gut zu lesender, teilweise psychologisch interessanter Liebesroman. Für den Roman aus dem für mich untypischen Genre wohlwollende drei Sterne, weil er mich wirklich sehr gut unterhalten hat.

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