Freitag, 19. Juli 2019

Der junge Picasso - Blaue und rosa Periode von Fondation Beyeler, Raphaël Bouvier

Seit ich die Sonderausstellung „Picasso und die Welt der Kinder“ in der Stuttgarter Staatsgalerie gesehen hatte, bin ich ein großer Freund seiner frühen Werke. Daher habe ich mich über das Rezensionsexemplar von „Der junge Picasso – Blaue und rosa Periode“ sehr gefreut. Natürlich musste ich mir auf dem Tolino die Farben der Bilder vorstellen (am PC konnte ich mir aber natürlich alles in Farbe anschauen), aber die erklärenden Texte sind kunsthistorisch höchstes Niveau, dabei aber flüssig zu lesen und auch für den kunstbegeisterten Laien hochinteressant.

Das Buch behandelt die früheren Jahre des Künstlers (eine Zeitspanne zwischen 1901 und 1907), die als seine blaue und rosa Periode bekannt wurden. Es ist auch die Zeit seiner „Picasso-Werdung“. Hatte er zuvor seine Werke noch mit Pablo Ruiz, später mit Pablo Ruiz-Picasso signiert, so ist ab etwa 1901 der markante leicht kursive Schriftzug „Picasso“ die stetige Signatur seiner Kunstwerke. In den 8 Jahren der blauen und rosa Periode, durchlief der 1901 gerade mal 20-Jährige eine enorme künstlerische, aber auch persönliche Entwicklung, die das veröffentlichte Œuvre aus der Zeit sehr deutlich nachvollziehbar darstellt. Er wurde zu DEM Picasso.

Die Bilder im Buch werden sehr ausführlich besprochen, ihre Entstehungsgeschichte anhand von Picassos Leben beleuchtet und manches Bild sieht man plötzlich aus einem anderen Winkel.

Die Ausstellung, zu der das Buch als Katalog veröffentlicht wurde, fand zwischen Februar und Juni 2019 in Riehen/Schweiz statt. Für mich zu weit – aber das Buch tröstet mich über die verpasste Ausstellung hinweg. Für Freunde der Kunst im Allgemeinen und Fans von Picasso im Besonderen ist dieses Buch ein wahrer Genuss. Ganz klar 5 Punkte.

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