Ein MORDS-Team – Eher eine mords Enttäuschung
Das Buch „Ein MORDS-Team:
Die vergessenen Akten – Der Fall Marietta King“ umfasst die ersten drei Teile
einer Serie. Ich war mit den ersten drei Teilen vollauf bedient und verspürte
danach keinerlei Lust, weiter zu lesen.
Vielleicht bin ich aus
den Drei ???, TKKG, Fünf Freunde und so weiter rausgewachsen – auf jeden Fall
konnte ich mit der Geschichte nicht viel anfangen. Wobei ich sagen muss, dass
die Idee an sich sehr gut war und die Geschichte viel Potential gehabt hätte.
Ein Mordfall von vor über 30 Jahren, die Kinder der damaligen Beteiligten,
undurchsichtige Gestalten, wohin man blickt und alles und jeder hängt irgendwie
zusammen.
Aber an sich ist die
Geschichte sehr konstruiert und weit hergeholt. Und dazu auch noch sprachlich
zum Teil nicht mal Oberstufen-Niveau. Gewollt cool, bemüht hip und gezwungen
amerikanisiert, dazu auch noch schlecht recherchiert. Das fängt beim „Table of
Contents“ an, was statt eines schlichten „Inhaltsverzeichnis“ den Anfang
überschreibt. Dann folgen holprige Formulierungen wie „Sportplatz mit seiner
blutroten Gummibesohlung“ (ich vermute, es handelt sich um eine Tartanbahn, denn
seit wann ist ein Sportplatz besohlt?); der „Anwalt der Staatsanwaltschaft“ ist entweder der Vertreter der Staatsanwaltschaft
oder schlicht der Staatsanwalt; die Bezeichnung „alte Nikon-Scherbe“ für ein
altes Objektiv kannte ich vorher nicht, da habe ich was dazu gelernt. Aber dass
ein Objektiv mit 4.0 bei 200mm Festbrennweite ganz sicher nicht lichtstark und
gut ist, weiß ich. Da sind nämlich selbst meine „alten Scherben“ besser. Eine weitere sprachliche Fehlleistung ist der „Ringelpilz
mit Anfassen“, was eigentlich ja „Ringelpiez mit Anfassen“ heißen muss.
Ringelpilz, oder Tinea corporis ist
hingegen eine ansteckende Hautkrankheit.
Insgesamt ist das Buch
also zwar teilweise sehr spannend, flott zu lesen, an anderen Stellen aber ein
kompletter Reinfall. Es liest sich phasenweise wie ein Projekt einer „Kreatives
Schreiben“- AG in der 8. Klasse mit mangelhafter Auto-Korrektur. Und/oder
schlechtem Lektorat. Schade. 1,5 Sterne für die vorhandene Spannung,
aufgerundet auf 2.
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