Montag, 12. August 2019

Ein MORDS-Team – Die vergessenen Akten: Der Fall Marietta King


Ein MORDS-Team  – Eher eine mords Enttäuschung
Das Buch „Ein MORDS-Team: Die vergessenen Akten – Der Fall Marietta King“ umfasst die ersten drei Teile einer Serie. Ich war mit den ersten drei Teilen vollauf bedient und verspürte danach keinerlei Lust, weiter zu lesen.
Vielleicht bin ich aus den Drei ???, TKKG, Fünf Freunde und so weiter rausgewachsen – auf jeden Fall konnte ich mit der Geschichte nicht viel anfangen. Wobei ich sagen muss, dass die Idee an sich sehr gut war und die Geschichte viel Potential gehabt hätte. Ein Mordfall von vor über 30 Jahren, die Kinder der damaligen Beteiligten, undurchsichtige Gestalten, wohin man blickt und alles und jeder hängt irgendwie zusammen.
Aber an sich ist die Geschichte sehr konstruiert und weit hergeholt. Und dazu auch noch sprachlich zum Teil nicht mal Oberstufen-Niveau. Gewollt cool, bemüht hip und gezwungen amerikanisiert, dazu auch noch schlecht recherchiert. Das fängt beim „Table of Contents“ an, was statt eines schlichten „Inhaltsverzeichnis“ den Anfang überschreibt. Dann folgen holprige Formulierungen wie „Sportplatz mit seiner blutroten Gummibesohlung“ (ich vermute, es handelt sich um eine Tartanbahn, denn seit wann ist ein Sportplatz besohlt?); der „Anwalt der Staatsanwaltschaft“  ist entweder der Vertreter der Staatsanwaltschaft oder schlicht der Staatsanwalt; die Bezeichnung „alte Nikon-Scherbe“ für ein altes Objektiv kannte ich vorher nicht, da habe ich was dazu gelernt. Aber dass ein Objektiv mit 4.0 bei 200mm Festbrennweite ganz sicher nicht lichtstark und gut ist, weiß ich. Da sind nämlich selbst meine „alten Scherben“ besser.  Eine weitere sprachliche Fehlleistung ist der „Ringelpilz mit Anfassen“, was eigentlich ja „Ringelpiez mit Anfassen“ heißen muss. Ringelpilz, oder Tinea corporis ist hingegen eine ansteckende Hautkrankheit.
Insgesamt ist das Buch also zwar teilweise sehr spannend, flott zu lesen, an anderen Stellen aber ein kompletter Reinfall. Es liest sich phasenweise wie ein Projekt einer „Kreatives Schreiben“- AG in der 8. Klasse mit mangelhafter Auto-Korrektur. Und/oder schlechtem Lektorat. Schade. 1,5 Sterne für die vorhandene Spannung, aufgerundet auf 2.

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