Das Buch ist nicht nur die Geschichte
einer Popband. Es ist auch nicht die Geschichte des Popstars, begnadeten
Songwriters und Sängers mit einer Stimme wie Samt und Seide. Es ist die
Geschichte einer Freundschaft, die in der Schule begann, die kurze aber steile
Karriere von Wham! überdauerte und auch später noch Bestand hatte, nachdem
beide ihrer eigenen Wege gegangen sind.
Das Ende der Geschichte ist bekannt.
Weihnachten 2016 starb George Michael. Und ich hatte von der ersten Seite an
Angst vor dem Ende. Wie würde der Autor Andrew Ridgeley es beschreiben? Würde
es mich zu Tränen rühren? George Michael (nicht Wham!) war ein Bestandteil des
Soundtracks meiner Jugend. „Faith”, „Don’t let the sun go down on me” (dem
Duett mit Elton John) und später Queens „Somebody to love” (aus dem
Gedenkkonzert für Freddie Mercury) waren Lieder, die meine Jugend und meinen
Musikgeschmack prägten.
Andrew Ridgeley erzählt flott, aber eher
schlicht und nüchtern den Weg, den er und George Michael von der Schulbank zur
ersten Band, zum Plattenvertrag, zum großen Erfolg bis hin zur Auflösung von
Wham! und George Michaels Solokarriere gegangen sind. Wie aus Georgios Kyriacos
Panagiotou, dem eher pummeligen Jungen mit Brille, George Michael wurde, der
Frauenschwarm (der sich später als homosexuell outete) und trotz allen Erfolgs
seine Selbstzweifel nie loswerden konnte.
Das Buch ist einerseits ein Buch für Fans
(auch wegen der vielen Fotos), für Kinder der „New-Romantics“-Zeit,
andererseits aber schlicht ein wundervolles Dokument einer ganz besonderen
Freundschaft. Zu keiner Zeit rutscht es ins Kitschige oder Schmalzige ab.
Andrew Ridgeley war nach eigener Aussage nie neidisch auf den Erfolg von George
Michael, den er selbst nach der Auflösung von Wham nie mehr hatte, sondern
freute sich für ihn. Und so ist dieses Buch auch ganz klar eines: ein Denkmal
für seinen besten Freund.
5 Sterne.
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