Montag, 3. Februar 2020

Dr. Food für Seele, Gehirn und Nerven - Prof. Dr. Jürgen Vormann, Bernhard Hobelsberger und Ira König

Wie bereits das Buch „Dr. Food für Magen, Darm und Verdauung“ ist auch das vorliegende Buch sehr informativ und gut zu lesen. „Dr. Food für Seele, Gehirn und Nerven“ von Prof. Dr. Jürgen Vormann, Bernhard Hobelsberger und Ira König ist gut strukturiert, sauber und verständlich aufbereitet und zum Teil wirklich hilfreich. Natürlich dürfen am Ende Rezepte nicht fehlen.

Der erste Teil dreht sich um die Physiologie. Die Hardware wie Gehirn, Nerven und die Blut-Hirn-Schranke samt deren Aufbau und Funktion. Dazu dann als Software die Botenstoffe und natürlich die Erklärung, wie Darm und Hirn zusammen arbeiten – oder auch nicht. Der Leser bekommt schwierige biochemische und pharmakologische Zusammenhänge einfach und verständlich serviert und erfährt vieles darüber, wie die richtige Ernährung Krankheiten wie Alzheimer, AD(H)S, Angststörungen, Depression, Morbus Parkinson, Schizophrenie oder Migräne zwar nicht verhindern oder heilen kann, aber eventuell lindern und verzögern. Ess-Störungen werden ebenfalls nicht ausgelassen. Angenehm finde ich dabei, dass die Nahrungsmittel zwar in „gut“ und „böse“ eingeteilt werden, aber ich habe nirgendwo einen erhobenen Zeigefinger gesehen und kein „auf keinen Fall“ oder gar „verboten!“ gelesen, sondern ein höfliches „bitte meiden“.

In Teil 2 geht es dann ans Eingemachte. Welche Nährstoffe braucht der Körper, um so lange wie möglich so gut wie möglich zu funktionieren. Da ist einiges sehr interessant, vor allem, weil es über die „Zeitschriften-Inhalte“ hinausgeht. Geben wir es doch mal zu: das Thema Ernährung in Zusammenhang mit Gehirn und Nerven kennt doch praktisch jeder aus den Zeitschriften, die in Wartezimmern oder beim Frisör ausliegen.

Manches war mir allerdings zu pauschal, bei ein paar Themen ist die Studienlage noch nicht ganz so klar, wie das Buch sie darstellt. Bei manchen Empfehlungen wird auch außer Acht gelassen, dass es immer wieder Ausnahmen gibt, bei denen die Aussagen schlicht nicht stimmen und sie sind dadurch einfach zu pauschal. Manche Empfehlungen sind auch einfach nur „in“ (Kurkuma, goldene Milch, Ingwer) – aber wissenschaftlich nicht unbedingt belegt. Trotzdem ist alles in sich stimmig und hilfreich. Besonders gut gefallen hat mir aber auch die Hervorhebung, wie wichtig Essen für die Seele ist. Vor allem gemeinsames Essen (und dann auch noch das „Richtige“).

Den Abschluss des Buchs bilden 30 Rezepte für alle möglichen Gelegenheiten und Geschmäcker, samt Varianten. Die Rezepte sind ansprechend bebildert, da bekommt man vom Anschauen schon Hunger.

Alles in allem ist das Buch informativ, an sich schwierige und komplexe Themen gut und launig aufbereitet und für alle verständlich dargebracht. Die Illustrationen sind simpel gehalten, bringen aber das Wichtigste auf den Punkt. Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert für alle, die eine komplette Übersicht über und einen tieferen (auch wissenschaftlichen) Einblick in das Thema haben wollen, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.

Klare Lese-Empfehlung und 5 Punkte.

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