Donnerstag, 26. März 2020

Die Welt im Einmachglas - Ursula Schersch

Die Welt im Einmachglas – Die Welt der Haltbarmachung

Da meine Fertigkeiten bezüglich Haltbarmachen von Lebensmitteln nicht über Kochen von Fruchtaufstrichen und Einfrieren von allem Möglichen hinausgeht, habe ich mich sehr auf das Buch „Die Welt im Einmachglas“ von Ursula Schersch gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist mit rund 100 Rezepten und zahllosen Tipps und Anleitungen enorm umfangreich, gut und sachlich korrekt erklärt, ansprechend bebildert und enthält jede Menge Rezepte aus aller Welt. Und nicht nur die verschiedenen Methoden der Haltbarmachung finden ihren Platz in diesem Buch (von Einmachen, Einlegen bis hin zu Fermentieren und Backen ist alles dabei), die unterschiedlichen Zutaten sind überwiegend heimisch oder sehr leicht zu bekommen. Auf wirkliche „Exoten“ verzichtet die Autorin weitestgehend.

Und so ganz nebenbei erfüllt die Autorin noch ihren Bildungsauftrag: wie kann man Zucker in Marmeladen reduzieren, was ist Fermentieren überhaupt und natürlich: was sind die verschiedenen Methoden der Haltbarmachung und wie funktionieren sie? Was braucht man dafür? Was in diesem Zusammenhang an dem Buch sehr erfreulich ist, ist die Tatsache, dass die Autorin für ihre Rezepte auf ganz normale Haushaltsgeräte wie Backofen, Herd und Mixer zurückgreift, viele der Rezepte kannte ich vorher schon aus dem Kontext völlig überteuerter High-Tech-Küchen-Geräte. Aber, wie die Autorin so schön schreibt: „Um Obst und Gemüse haltbar zu machen, bedarf es weder spezieller Geräte noch besonderem Equipment. Die meisten Rezepte lassen sich mit im Haushalt üblichen Küchenhelfern machen.“

Mehr ist über das Buch eigentlich gar nicht zu sagen, denn ich denke, bei den vielen Rezepten ist für jeden Geschmack was dabei. Es gibt Rezepte für Süßes, Pikantes (wie Ketchup oder Pickles) und auch für Getränke wie Kombucha oder Ginger Beer. Süß, pikant, Obst, Gemüse, Kräuter (die Autorin zeigt auch, wie man Gewürzmischungen und sogar Brühpulver selbst herstellt) – da findet sicher jeder etwas Passendes. Und auch Rezepte zur Verwendung der hergestellten Komponenten/haltbargemachten Lebensmittel fährt die Autorin auf. Tolle Ideen, die bei entsprechendem selbst eingemachtem Vorrat durchaus alltagstauglich sind.

Ein umfangreiches Kapitel widmet sie auch dem Sauerteig, von der Herstellung bis hin zu zahlreichen abwechslungsreichen Rezepten für Brot, Brötchen und Kleingebäck. Und auch Rezepte, die zwar nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit haben, aber dennoch zu einem nachhaltigen Lebensstil passen, finden in dem Buch ihren Platz. Das sind beispielsweise Rezepte mit Milch und Eiern. Und ja, auch Joghurt und der Frischkäse-ähnliche Labneh kann man durchaus selbst herstellen.

Das Buch ist auf jeden Fall für alle ein Muss, die eventuell nicht wissen, was sie mit der Ernte aus dem eigenen Garten anfangen sollen, ihre eigenen „Konserven“ herstellen wollen und nicht auf Industrie- oder TK-Ware zurückgreifen möchten. Einziger Kritikpunkt von mir ist das fehlende Inhaltsverzeichnis. Aber sonst von mir klare 5 Punkte.

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