Freitag, 3. April 2020

Ferien für alle Felle - Meg Rosoff

Nach „Glück für alle Felle“ ist „Ferien für alle Felle“ von Meg Rosoff der zweite Band um die fünfköpfige Familie Peachey. Nein, Entschuldigung. Ich habe Mr. Tavish vergessen. Mit dem Hund, den die Familie in „Glück für alle Fälle“ adoptiert hat, sind die Peacheys zu sechst.

„Manchmal frage ich mich wirklich …“, sagte Betty.
„Was fragst du dich?“, fragte Papa Peachey.
„Manchmal frage ich mich, ob Mister Tavish uns gehört oder ob wir ihm gehören.“

Und damit hat Betty absolut recht. Auch wenn ihr Vater überzeugt ist, dass der Hund dem Menschen in jeglicher Hinsicht unterlegen sei. Denn tatsächlich ist Mr. Tavish der heimliche Chef in der Familie. Auch im gemeinsamen Campingurlaub, um den es sich in diesem Band dreht.

In Mr. Tavish habe ich mich schon auf der ersten Seite verliebt. Der Rest der Familie ist sympathisch beschrieben, jeder hat seine Eigenheiten. Die Kinder könnten unterschiedlicher nicht sein – von der philosophie-affinen Ava über Ollie, der eine Freundin sucht, bis hin zu Betty, der der Familienfrieden und vor allem Mr. Tavish am Herzen liegt. Die Mutter spielt eine eher kleine Rolle, ist manchmal aber auch die „Stimme der Vernunft“ und der realistische Gegenpol zu Vater Peachey. Dieser konnte bei mir überhaupt nicht punkten. Seine Paranoia und die Weltuntergangsstimmung, die er verbreitet, fand ich anfangs zwar ziemlich lustig, dann aber völlig abstrus und nicht unbedingt kindgerecht. Einerseits ist er ganz witzig aber andererseits nährt er kindliche Ängste wie beispielsweise die vor Haien oder Bären. Die Panik, die er verbreitet, könnte man mit viel gutem Willen als liebenswerten Tick auffassen, mir ging er aber einfach nur auf die Nerven.

Die Geschichte ist sehr alltagsnah, die Erfahrungen der Familie haben vermutlich die meisten der Erwachsenen schon gemacht. Da können viele Eltern den Kindern beim Vorlesen oder gemeinsamen Lesen sicher noch etwas nebenher und über die Geschichte hinaus erzählen. Das Buch ist einfach geschrieben und für fortgeschrittene Leser leicht zu lesen, eignet sich aber auch hervorragend als Vorlesebuch. Die Bilder sind schlicht aber ausdrucksstark. Und im Anschluss an die Geschichte gibt es eine Art Glossar mit hilfreichen Tipps für Urlaub in freier Natur. Für die niedliche Geschichte, die in der Hauptsache liebenswerten Charaktere und die zahlreichen guten Tipps am Schluss von mir 4 Punkte.

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