Nachdem ich den Vorgängerband schon kannte, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Aber dieses Buch kann man auf jeden Fall auch problemlos lesen, ohne Teil 1 zu kennen, die wenigen Kenntnisse, die man (mehr oder weniger) braucht, bekommt man im Laufe der Geschichte mit. Ich fand das Buch von der ersten Seite an spannend und gut geschrieben. Die beiden verschiedenen Handlungsstränge aus Ermittler- und Täterseite machten die Geschichte interessant und luden zum Knobeln und Mit-Ermitteln ein. Vor allem, dass der Täter generell nur als „der Mann“ bezeichnet wird, steigerte bei mir die Spannung enorm.
Die Charaktere sind bildhaft gezeichnet und ich fand sowohl Holly als auch DI Bishop wieder gelungen beschrieben und in all ihren Eigenheiten und Eigenarten sympathisch und authentisch. Auch der psychopatische aber extrem schlaue Täter ist gut beschrieben. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut zu lesen, auch die Übersetzung ist sehr gelungen. Einzig die Stelle „Ein Anruf aus dem Krankenhaus – eine kurze Mitteilung, dass alles so weit in Ordnung sei und in ihrem Blut bislang weder HIV- noch Hepatitis-C-Antikörper festgestellt wurden“ – die Blutuntersuchung fand etwa vier Stunden nach Hollys Kontakt mit einer Spritze statt. Natürlich gibt es da noch keine Antikörper, bis die feststellbar sind, vergehen Wochen. Der Spannungsbogen war für mich fast konstant hoch, in der Mitte sind ein paar eher unspannende Längen, aber das wird durch ein extrem rasantes Finale mit einem eher überraschenden (aber durchaus schlüssigen) Schluss wieder wettgemacht. Alles in allem hat Mark Griffin mit dem Buch einen würdigen Nachfolger zum ersten Teil abgeliefert, den ich nur allzu gern weiterempfehle. Von mir daher 5 Sterne.
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